Würstelessen mit einem Afrikaner

Kürzlich befand sich eine Bekannte in einem großen Wiener Kaufhaus, war bepackt mit Einkaufstaschen und Paketen. 
Die Frau bekommt Hunger und bestellt sich am Buffet ein Paar Frankfurter, trägt den Teller zu einem der Stehtische, kehrt nochmals wegen eines Getränks um. Sie bemerkt auf dem Rückweg zu ihrem Tisch mit gemischten Gefühlen, wie gerade ein Schwarzafrikaner genüsslich in eines ihres Würstels beißt. 
Im internen Zwist zwischen Aufkreischen und Lockerbleiben entscheidet sie sich dann doch für Letzteres, sie bleibt locker. Sie tritt an den Tisch zum Schwarzafrikaner heran und beginnt, das noch verbliebene Würstel zu verspeisen. Der Dunkelhäutige nickt ihr kindlich freundlich und aufmunternd zu. Sie lächelt schief zurück, irgendwie war sprachlich keine Konversation möglich. 
Der Afrikaner ging dann zum Buffet und kam mit zwei kleinen Braunen zu ihr zurück, bot ihr eine Zigarette an. Gegenseitiges Zunicken und Rauchen folgten. Dann die Verabschiedung, er nickte noch ein letztes Mal und war weg. 
Tief aufseufzend wegen dieses kecken Zwischenfalls, hat meine Bekannte dann ihre Sackerln aufgenommen und kommt beim Hinausgehen am Nebentisch vorbei. Dort ist verlassen der Teller mit ihrem Paar Frankfurtern gestanden.